Bericht KSTT 2022
Die Kasseler Schultheatertage 2022
Kurzbericht von einem, der ein wenig von Innen und etwas von Außen daran beteiligt war.
„Ach, war das schön.“ Nach zwei Jahren ohne Schultheatertage, ohne den Austausch der Spielgruppen, ohne die quirlige Unruhe der SpielerInnen und ohne „externe“ Zuschauer endlich wieder Theater.
Ein Lob an das Organisationsteam des Schultheaterzentrums Nord und hier speziell an Maria Rehborn, Nikolaos Lampos und den nimmermüden Ede Müller, die in Zusammenarbeit mit dem Just+ (Junges Staatstheater Kassel) ein zwar noch relativ kleines, aber interessantes Programm auf die Beine gestellt hatten.
An zwei Tagen gab es insgesamt sieben Theaterstücke zu sehen. Es spielten zwei Grundschulgruppen, zwei Mittelstufengruppen, drei Oberstufengruppen und es gab eine Produktion des Just zu sehen. Erstmals standen parallel zwei Bühnen zur Verfügung, die Bühne im Tif und die Bühne in der UK14. Das hatte den Vorteil, dass die spielenden Gruppen ihre Bühne parallel einrichten konnten und es so zwischen den Aufführungen keine langen, für die Zuschauer früher oft lange, unbefriedigende Umbauphasen gab. Das erste Stück wurde um 10.00 Uhr in der UK14 gezeigt, dann gingen die Zuschauer den kurzen Weg hinüber zum Tif, um dort direkt im Anschluss das zweite Stück anzuschauen. Nachgespräch und Workshop schlossen sich an. Der Vormittag endete mit einem gemeinsamen Essen der Spielgruppen.

Bei den gezeigten Aufführungen sind mir vier Dinge aufgefallen:
- Das klassische, traditionelle Bühnenbild ist nahezu verschwunden. Ein Tisch, ein paar Pappkartons, ein Flatterband, ein paar Handys und wenige Kleinrequisiten genügten den Gruppen, um ihre Stücke zu präsentieren.
- Es wird deutlich weniger gesprochen als früher (mit einer Ausnahme), sondern vieles durch starke, gut gebaute Gruppenbilder oder chorische Sprechelemente gelöst.
- Musik spielt eine große Rolle. Ob zur Untermalung einer Stimmung, für eine Tanzsequenz, als Leitmotiv, als szenische Trennung, als rhythmische Führung für die SpielerInnen oder von den SpielerInnen gesungene Songs oder mit Instrumenten live gespielte Sequenzen, verzichtete keine Produktionen auf den Musikeinsatz.
- Alle Gruppen gingen sehr wertschätzend miteinander um.

Bitte weiter so, und bitte mehr davon möchte ich den Organisatoren zurufen. Für die Organisatoren wird eine größere Veranstaltung sicher nicht so einfach zu stemmen sein, aber durch die öffentlichen Theateraufführungen in „richtigen Theaterräumen“ lernen die SpielerInnen und die ZuschauerInnen so viel Wertvolles, dass man darauf nicht verzichten sollte.
Eckhard Lück, Theaterlehrer
