Das Theaterzentrum

Den perfekten Standort für ihr Projekt haben die WELL being Stiftung und der Trägerverein Spielort e.V. an der Ecke zwischen Unterer Königsstraße und dem Seidenen Strümpfchen entdeckt. Das Gebäude, ursprünglich eine Fruchtgroßhandlung, stand lange leer. 2012 reüssierte es kurzfristig als documenta-Standort. Es wird einen professionell ausgestatteten Aufführungsraum mit bis zu 120 Sitzplätzen geben, ein großes Foyer, drei Proberäume und Büros. Das “Seidene Strümpfchen” wird das neue Zuhause für das Schultheaterzentrum Nordhessen: Die Stiftung, die Kulturagenten, die Kopiloten sowie Kunstpädagogen werden darüber hinaus für eine bunte Vielfalt sorgen, welche über die Darstellende Kunst hinaus auch die politische Bildung und Bildende Kunst sowie den pädagogischen Bereich abdecken wird.

Das Ziel ist, ein reguläres Programm aus Aufführungen, Ausstellungen, Konzerten, Workshops, Proben und alltäglichem Arbeitsleben zu schaffen. Im vierten Quartal 2019 soll das Theaterzentrum eröffnet werden und den Theatermachern zur Verfügung stehen. Mit großen Glasflächen und moderner Optik nach Außen sowie einer professionellen Ausstattung im Inneren wird es zu einer Aufwertung und einer kulturellen Ergänzung im Quartier sowie in Stadt und Region beitragen.

Bei der Planung machen wir uns Gedanken für die nächsten zwanzig Jahre. Daher kann man alles Mögliche mit diesen Räumlichkeiten machen. Die Sitztribüne ist hochflexibel und lässt sich vollständig abbauen“, gewährt der Schultheaterexperte einen Blick in das Gestaltungskonzept. „Auch die Rückwand des Bühnenbereichs ist eine Klappwand, die den bespielten Raum sowohl erweitern als auch verkleinern kann. Das ist alles sehr gut überlegt. Das Öffnen der Verglasung für ein Sommerspiel mit einer Sitztribüne im Außenbereich ist eine weitere der spannenden konzeptionellen Ideen.

Allen Schulen Kassels und der Region bietet das Theaterzentrum eine Zusammenarbeit an, die sich über die Raumfrage hinaus auch auf den Technikverleih oder die Betreuung durch sogenannte Buddys erstreckt; dies sind Menschen mit Theatererfahrung kurz vor der Pensionierung oder bereits in Rente. „Auf Wunsch können diese die Klassen in der Schule besuchen und mit ihnen das Projekt besprechen. Wenn die Gruppe ins Zentrum kommt, empfangen sie diese, bauen mit auf, haben einen Überblick, wissen, wie die Technik funktioniert, und helfen mit allem, was ansteht. Neben dem pädagogischen Personal sowie den Vereinsmitgliedern, die sich aktiv in die Programmgestaltung einbringen, tragen die ehrenamtlichen Buddys die kulturelle Vielfalt des Zentrums und führen auch die Menschen in das Theater ein, die sich bisher noch nicht auf die Bühne trauten.